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Brief Friedrich Rückerts, 1826

Friedrich Rückert und „1001 Nacht“

Erzählkonzert mit Claudia Ott und dem IBTAHIDSCH-Ensemble

Freitag, 27.09.2024, 19:00 Uhr, Rathausdiele, Markt 1, 97421 Schweinfurt

Die Erzählungen aus „1001 Nacht“ sind das bekannteste literarische Werk des Orients und haben wie kein anderes Buch der arabischen Welt im Abendland sein Bild, seine Geschichte, seine Sitten und Gebräuche und natürlich auch das Bild seiner Menschen bestimmt. In Europa wurden die Geschichten der „1001 Nacht“ durch die Nachdichtungen des französischen Orientalisten Antoine Galland (1646-1715) ab 1704 erstmals einem größeren Publikum bekannt. In der Folge entstanden zahlreiche Übersetzungen und Bearbeitungen in weiteren europäischen Sprachen.

Der Breslauer Arabist Maximilian Habicht (1775-1839) legte 1825 zusammen mit Friedrich Heinrich v.d. Hagen (1780-1856) und Carl Schall (1780-1830) eine 15 Bände umfassende Übersetzung in die deutsche Sprache vor, die rasch mehrere Auflagen erfuhr. Friedrich Rückert (1788-1866) rezensierte sie 1828 sehr kritisch und konnte nachweisen, dass die Ausgabe zum großen Teil auf der französischen Übersetzung Gallands sowie nachfolgender Forscher in Paris beruhte und nicht, wie Habicht vorgab, aus einer tunesischen Handschrift übersetzt wurde.

Doch dem Erfolg der „1001 Nacht“ tat Rückerts Kritik keinen Abbruch. Im Gegenteil. Mit Verbesserung der Drucktechniken im 19. und 20. Jahrhundert entstanden in Deutschland und ganz Europa zunehmend aufwendig ausgestattete bebilderte Ausgaben, die ein farbenprächtiges und sinnenfrohes Bild des Orients und seiner Geschichten zu vermitteln wussten und auf eine begeisterte Leserschaft stießen. Wer kennt heute nicht die Abenteuer von „Sindbad dem Seefahrer“, dem jungen „Aladin“ oder von „Ali Baba“?

Hinlänglich bekannt ist auch die Rahmenhandlung, die die vielfach ineinander verschlungenen Erzählungen zusammenhält: sie berichtet von dem König Schahriyar, der sich – von seiner Gemahlin schändlich betrogen – am gesamten weiblichen Geschlecht rächen will. Er nimmt sich jede Nacht eine neue Frau, die er am nächsten Morgen töten lässt. Erst der klugen Wesirstochter Schahrasad (besser bekannt als „Scheherazade“) gelingt es, ihn mit ihren über „Tausendundeine Nacht“ fortgeführten Erzählungen derart zu fesseln, dass er ihr schließlich das Leben schenkt.

Die renommierte Arabistin und Übersetzerin Claudia Ott legte 2004 im Beck-Verlag eine Neuübersetzung von „Tausendundeiner Nacht“ vor, der sie 2016 „Das glückliche Ende“ der Erzählung folgen ließ. In Schweinfurt wird sie im Rahmen eines Erzählkonzertes gemeinsam mit vier Musikern des IBTAHIDSCH-Ensembles die Zuhörer in die Welt von „Tausendundeiner Nacht“ entführen.

Kartenvorverkauf: Buchhandlung Collibri, Markt 19, 97421 Schweinfurt

VVK: 12,- EUR,  AK: 15,- EUR